Reiten

Damit Reiter und Pferd, Spaß und Freude am Damensattelreiten haben, sind wie beim normalen reiten viele Faktoren zu beachten. Ganz wichtig ist, dass der Damensattel nicht nur zum Pferd, sondern auch ganz genau zur Reiterin passt.


Der Sattel

Die Länge des Oberschenkels und die Breite des Gesäßes der Reiterin sind entscheidend, so groß muss nämlich auch der Sattel sein. Große Reiterinnen werden mehr Schwierigkeiten haben, einen passenden Sattel zu finden, da früher die Frauen kleiner und zierlicher waren.

Ansicht des gesattelten Pferd von der Seite

Das Pferd

Das nächste Problem besteht darin, das passende Pferd zu finden. Das Pferd sollte von der Größe her so sein, dass die Länge des Sattel zum Pferderücken passt. Ist der Sattel für das Pferd zu groß, liegt er zu weit hinten und man belastet das Pferd falsch.

Ansicht des gesatteltes Pferd von hinten

Kammerweite des Sattels

Auch die Kammerweite sollte stimmen: Ein zu weiter Sattel drückt gegen die rechte Seite des Widerristes. Der Damensattel muss korrekt angepasst sein und darf nicht verrutschen. Bei einem schlecht passenden Sattel setzt oder beugt sich die Reiterin zu weit nach rechts, was unbequem ist und eine exakte Einwirkung und Hilfengebung verhindert.

Champion & Wilton  Damensattel überarbeitet

Das Steigbügelschloss


Ausstattung des Sattels

Der moderne Damensattel sollte möglichst flach auf dem Pferderücken liegen und eine relativ gerade Sitzfläche haben. Die Sitzfläche besteht meist aus einem Wild- oder Hirschleder. Das Sattelkissen ist aus Leinen. Der Sattel hat zwei breit gepolsterte Hörner für die Oberschenkel, wobei das untere Horn beweglich ist. Diese geben der Reiterin halt.

Neben dem Sattelgurt besitzt der Damensattel noch einen Übergurt und einen Balanciergurt. Der Balanciergurt verhindert das Verrutschen des hinteren Sattelteils. An der linken Sattelseite befindet sich ein Sicherheitssteigbügel oder ein kurzer Steigbügelriemen mit Sicherheitsschloss für den linken Fuß.

Damensattel ca.1910
Sicherheitssteigbügel

Historischer Damensattel

Heute noch bekanntesten Damensättel sind Champion &Wilton, Mayhew und Owen, die sich durch die verschiedenen Steigbügelsicherheitsschlösser unterscheiden.

Selbst neu aufgebaute, restaurierte Sättel lassen sich an diesem Merkmal erkennen und zuordnen. Die wirklich alten Damensättel haben eine sehr gute Passform und lassen sich sehr gut reiten; sollte man sich doch zum Kauf eines neuen Sattels entscheiden ist darauf zu achten, dass man keinen billigen Importsattel kauft. Diese sind oft Kopien alter Sättel, die nicht gut auf den Pferderücken liegen und schlecht verarbeitet sind, sowie keine Sicherheitssteigbügel verwenden.

Auch das Pferd sollte einige Voraussetzungen erfüllen, um Spaß und Erfolg beim Damensattelreiten zu haben.

Sitzbequemes Pferd für die Amazone

Ausbildungstand des Pferdes

Der Ausbildungsstand sollte mindestens den Anforderungen der Klasse A entsprechen, denn Probleme die beim Reiten im Herrensattel vorhanden sind, machen sich im Damensattel noch verstärkt bemerkbar. Es eignen sich alle Pferderassen für das Reiten im Damensattel, die leichtrittig mit weichen Gängen sind, und eine genügend trainierte Rückenmuskulatur haben.

Sitz der Reiterin

Sitz im Damensattel

Zum Sitz im Damensattel ist als erstes zu sagen, dass man entgegen häufiger Meinungen, gerade und nicht seitlich verdreht sitzt. Die Hüfte der Reiterin bleibt parallel zu der Hüfte des Pferdes.

Das rechte Bein wird über das obere Horn gelegt, so dass die Mitte des Oberschenkels über dem Widerrist liegt.

Das linke Bein wird unter das linke Horn gelegt, wobei zwischen Horn und Bein einen flache Hand passen muss.

Der Steigbügel hat die richtige Länge, wenn der Fuß im Bügel leicht nach unten drückt. Der Kopf wird aufrecht getragen. Die Zügelhaltung ist ähnlich wie beim normalen Reiten, man trägt die Hände wegen dem rechten Knie nur höher und die Zügelführung ist etwas breiter.

Sitz der Amazone zu Pferde
Zeitgenössisches Bild eines Englischen Tattersall

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